Eigentlich war alles ganz anders geplant. Wie so vieles in diesem außergewöhnlichen Jahr. Geplant war eine Präsenzveranstaltung mit Lesung, Interviews und Diskussionen/Gesprächen. Angesichts des aktuellen Infektionsgeschehens hat man sich gegen die Präsenzveranstaltung und für einen Livestream entschieden. „Livestream“ – noch vor wenigen Monaten ein technisches Konzept, mit dem sich überwiegend bspw. Youtuber und Gamer beschäftigt haben. Durch Corona befördert, ist es inzwischen zum alltagstauglichen Massenphänomen geworden. Kaum ein öffentlicher Bereich der den Livestream nicht für sich nutzbar gemacht hat.

Sonja Bläser, Jahrgang 1964, veröffentlicht 1999 ihr Buch „Hennamond – Mein leben zwischen zwei Welten“ in dem sie ihr Leben in ihrer kurdischen Heimat, die sie 1973 verlassen hat, erzählt. Ein Leben, dass geprägt ist von zahllosen, teils sexualisierten Gewalterfahrungen, auch am eigenen Leib. Ein Leben in einer Kultur, in der Zwangsheirat und Ehrenmorde auch heute noch Teil dieser Kultur – sogar hier in Deutschland – sind. In Sonja Bläsers Arbeit als Autorin und Publizistin spielen diese Themen permanent eine zentrale Rolle.

2006 gründet Sonja Bläser den Verein HennaMond e.V. Mut, Rat und Lebenshilfe (hennamond.de) mit Sitz in Köln-Longerich. Der Verein unterstützt und hilft Mädchen, Frauen und jungen Männern, die von familiärer Gewalt, Zwangsverheiratung, Frühehen, Zwangsverlobung, Genitalverstümmelung und drohendem Ehrenmord betroffen sind.

Daneben werden von dem Verein eine Reihe von Projekten durchgeführt, deren Zielsetzung auf Integration, Gleichberechtigung und Antidiskriminierung gerichtet ist und die sich für Demokratie und Menschenrechte stark machen, sich gleichzeitig gegen extremistische Ideologien richten.

Corono hatte und hat immer noch drastische Auswirkungen auf die Arbeit von HennaMond. Während des großen Lockdowns im März diesen Jahres musste die Beratungsstelle schließen und die persönliche Betreuung von schutzsuchenden Jugendlichen konnte nicht oder nur extrem eingeschränkt stattfinden. Gleichzeitig schnellte die Zahl Schutzsuchender in dieser und in der Folgezeit, im Wesentlich bedingt durch die Schulschließungen und der daraus resultierenden Probleme in den Familien, in die Höhe.
Hinzu kommen die wirtschaftlichen Folgen von Corona, deren Auswirkungen die Städte und Kommunen extrem stark durch den Rückgang an Gewerbesteuer, ihrer wichtigsten Einnahmequelle, zu spüren bekommen. HennaMond e.V. wird ausschließlich über Spendengelder und öffentliche Förderung finanziert. Die Unterstützung durch die Stadt Köln ist bislang eine der tragenden Säulen, die die Arbeit von HennaMond sichergestellt haben.  Wie es im kommenden Jahr mit der finanziellen Unterstützung durch die Stadt Köln und anderen Unterstützern aussieht, ist derzeit mehr als ungewiß.

Am 22.09. und 01.10. fand jeweils eine „virtuelle“ Lesung aus dem Buch „Hennamond – Mein Leben zwischen zwei Welten“ als Livestream mit begleitenden Interviews statt, um auf die gerade auch in dieser außergewöhnlichen Zeit so wichtige Arbeit von HennaMond e.V. aufmerksam zu machen.
Die Veranstaltung wurde von der renommierten Journalistin und Filmemacherin Kadriye Acar moderiert. Neben Sonja Bläser kamen in Interviews Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle, sowie Mitarbeiter von Champs, einem der wichtigsten Projekte von HennaMond  zu Wort.

Da ich seit ca. zwei Jahren regelmäßig ehrenamtlich für HennaMond e.V. als Foto-/Videograf tätig bin, war es für mich selbstverständlich, dass ich dieses Event begleite. Technisch gesehen eine äußerst komplexe und anspruchsvolle Aufgabe mit unterschiedlichen Setups. Für mich war es das erste Live Streaming Event, bei dem meine komplette Video-/Audio- und Übertragungstechnik zum Einsatz kam, um damit eine möglichst abwechslungsreiche und unterhaltsame Veranstaltung zu präsentieren. Insgesamt waren drei Kameras an zwei Setups im Einsatz.
Angesichts der technischen Komplexität des Projektes blieben einige kleinere Fehler nicht aus – aber nichts wirklich gravierendes. Der Ton bereitete die größten Probleme, da mit vorhandenen Mitteln der Raumhall leider nicht in den Griff zu bekommen war. Alles in allem aber eine für mich gelungene Premiere eines relativ aufwendigen Live Stream-Projekts.

In jedem Fall hat mich dieses Projekt motiviert, dass Thema Live Stream sukzessive auszubauen und meinen Kunden aktiv anzubieten. Die Technik ist vorhanden und es macht irre viel Spaß.
Da ich derzeit mir noch eine professionelle Routine in diesem Bereich erarbeite, biete ich neue Projekte vorerst bis Ende des Jahres zu einem Sonderpreis an.

Für Interessierte gibt es innnerhalb der nächsten 3-5 Tage ein ausführliches Technikreview zu diesem Livestream-Projekt.

Wer die Arbeit von HennaMond finanziell unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende auf das nachstehende Konto tun. Jede Spende ist willkommen:

HennaMond Verein
VR Bank eG
Bergisch Gladbach – Leverkusen
IBAN: DE 50 3706 2600 2005 1190 17
BIC: GENODED1PAF.

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